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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - Kent Alexander - Страница 25


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«Ich mochte naturlich nicht an eine Leekuste geraten. Wenn wir aber hier auf offener See bleiben, konnen wir genausogut zugeben, da? unsere Mission ein Fehlschlag war.»

«Aye. «Tyrell streckte sich.»Ich bezweifle sowieso, da? die Franzosen viele Schiffe haben. Sie verlassen sich auf ihre Batterien, um sich zu verteidigen.»

Bolitho lachelte, etwas Spannung wich aus seinem Gesicht.»Gut. Geben Sie die Befehle. Ich mochte morgen die allerbesten Leute im Ausguck haben.»

Aber entsprechend Buckles dusterer Vorahnung war der nachste Morgen eine Enttauschung. Der Himmel war bewolkt, und der Wind, der die Topsegel wild krachen lie?, zeigte nahen Regen an. Und doch war die Luft so schwul und druckend, da? die Toppsgasten stohnten, als sie zum Kurswechsel auf ihre Stationen gingen. Der willkommene Aufenthalt im Hafen, gefolgt von der nervosen Unsicherheit, von der Laune des Windes hierhin und dorthin geworfen zu werden, dies alles forderte seinen Tribut. Viele Fluche wurden laut, und die Maaten mu?ten einige Schlage austeilen, ehe sich die Sparrow auf Backbordkurs legte; ihr Bugspriet zeigte wieder einmal auf die Kuste zu.

Ein grauer Tag. Bolitho griff in die Luvwanten und wischte sich die Stirn mit dem Hemdsarmel ab. Seine Haut und seine Kleider waren tropfna?, sowohl von Schwei? als auch von fliegender Gischt.

Nur Majendie schien es zufrieden zu sein, an Deck zu bleiben. Sein Bleistift fuhr geschaftig uber das Papier, sein dunner Korper und der vorstehende Bart tropften vor Feuchtigkeit.

«Land in Luv!»

Bolitho versuchte, seine Befriedigung und Erleichterung nicht zu zeigen. Bei der schlechten Sicht und dem starken Wind konnte man sich nicht zu sehr auf Berechnungen verlassen. Er schaute zum Gro?mastwimpel hinauf. Der Wind war etwas starker geworden. Er starrte den Wimpel an, bis seine Augen tranten. Kein Zweifel. Gut fur eine stetige Annaherung, aber nicht so beruhigend, wenn man umdrehen und schnell weg mu?te.»Gehen Sie einen Strich hoher, Mr. Buckle.«»Aye, aye, Sir.»

Buckle wischte sich das Gesicht mit einem Taschentuch ab, ehe er seine Befehle weitergab. Er war sich wohl uber die Schwierigkeiten im klaren, dachte Bolitho. Es wurde zu nichts fuhren, ihn noch weiter zu beunruhigen.

Zu Majendie sagte er:»Hoffentlich bringen Sie alles zu Papier. Sie werden ein Vermogen machen, wenn Sie nach England zuruckkehren.»

Buckle schrie:»Nord-Nordost, Sir! Kurs liegt an!»

«Sehr gut. Kurs halten.»

Bolitho ging ein paar Schritte und dachte an das Madchen in New York. Was hatte sie jetzt von ihm gehalten? Zerknittert und durchna?t bis auf die Haut, sein Hemd mehr Flicken als Stoff. Er lachelte vor sich hin und bemerkte Majendies Bleistift nicht, der seine Stimmung festhielt.

Tyrell hinkte auf Deck und kam zu ihm an die Wanten.»Ich schatze, da? Newport ungefahr funf Meilen steuerbord voraus liegt. «Er blickte erstaunt auf, als ein Strahl wa?rigen Sonnenlichts auf dem Rumpf spielte.»Teufel, in diesen Gewassern wei? man nie, woran man ist.»

«Wahrschau an Deck! Schiffe vor Anker in Nordost!»

Tyrell rieb sich die Hande.»Vielleicht stellen die Franzosen einen Konvoi zusammen. Unsere Schwadron kann sie schnappen, wenn wir es schnell genug melden.»

Der Ausguck schrie wieder:»Sechs, nein, acht Linienschiffe, Sir!»

Graves stolperte von der Reling, als die Sparrow in ein tiefes Wellental schlingerte.»Der Mann ist verruckt!«Er spuckte, als Gischt wie Hagel uber die Wanten hereinbrach und sich uber ihn ergo?.»Hochstens ein paar Fregatten, wenn Sie mich fragen!»

Bolitho versuchte, das Gemurmel von Spekulation und Zweifel um sich herum zu ignorieren. Es war wohlbekannt, da? de Grasse eine machtige Flotte in den West Indies hatte. Sein Untergebener de Barras war Kommandeur in Newport, hatte aber keine solche Flottenstarke. Seine Starke lag in Fregatten und kleineren Schiffen und in schnellen Ausfallen gegen den englischen Kustenhandel. De Barras hatte einen Versuch gemacht, die New Yorker Streitkrafte vor Cape Henry anzugreifen, aber die Aktion war erfolglos gewesen. Er war auf seine Verteidigungslinie zuruckgegangen und dort geblieben.

Er sagte:»Hinauf mit Ihnen, Mr. Graves. Und melden Sie, was Sie sehen!»

Graves eilte zu den Wanten und murmelte:»Dieser Verruckte! Es konnen keine Linienschiffe sein. Unmoglich.»

Bolitho starrte ihm nach. Graves benahm sich sehr seltsam. Es war, als ob er sich vor dem furchtete, was er entdecken konnte. Furcht? Nein, das schien unwahrscheinlich. Er war lange genug an Bord, um die Risiken und Belohnungen des Spiels zu kennen.

«Wahrschau an Deck!«Es war ein anderer Seemann, der hoch uber der Besanrah hing.»Segel backbords»!

«Verdammt!«Tyrell griff schnell nach einem Fernrohr und hastete damit zur Heckreling.

Dunst und Gischt, die Sicht durch die trunkene Bewegung der Sparrow noch verschlechtert — es dauerte einige Zeit, den Neuankommling zu finden.

Tyrell sagte hastig:»Fregatte, kein Zweifel, Sir.»

Bolitho nickte. Das andere Schiff hielt sich nahe an der Kuste, kam gerade um die Landzunge, jedes verfugbare Segel in den Wind gesetzt.

Buckle klatschte in die Hande.»Klar zum Wenden!»

«Nein!«Bolithos Stimme bannte den Steuermann.»Wir sind jetzt so weit gekommen, nun wollen wir auch sehen, was es zu sehen gibt, und dann wenden.»

Graves sprang mit einem Ruck von den Wanten an Deck, das Hemd vom schnellen Abstieg zerrissen. Er sagte atemlos:»Er hatte recht, Sir. Acht Linienschiffe. Vielleicht zwei Fregatten, und ein ganzer Schwarm von Versorgungsschiffen ganz in der Nahe verankert.»

Bolitho dachte an sein Gesprach mit Farr in Sandy Hook, seine eigene Reaktion, als er die englischen Zweidecker in der Nahe sah. Sie warten, hatte er gedacht, aber auf was? Machten es die Franzosen etwa ebenso?

Tyrell sagte:»Es konnen keine von de Grasses Schiffen sein, Sir. Unsere Patrouillen, auch wenn sie blind gewesen waren, hatten sie gesehen.»

Bolitho begegnete seinem Blick.»Das glaube ich auch. Es ist eine Versammlung, zu irgendeinem Zweck. Wir mussen sofort den Admiral benachrichtigen.»

Buckle rief:»Die Fregatte holt schnell auf, Sir. Meiner Meinung nach nur noch drei Meilen.»

Bolitho nickte.»Sehr gut. Hei?en Sie die franzosische Flagge, und bereiten Sie die Wende vor.»

Die Flagge wurde langsam an der Gaffel hochgezogen und sofort von einem Kanonenschu? aus dem Vorschiff der Fregatte begru?t.

Bolitho lachelte grimmig.»Sie la?t sich nicht tauschen. Zeigen Sie bitte unsere eigene Flagge.»

Buckle kam zu Bolitho heruber, das Gesicht vor Kummer verzogen.»Ich glaube, wir sollten schleunigst halsen, Sir. Der Franzose wird hier sein, ehe wir uns versehen.»

Bolitho schuttelte den Kopf.»Wir wurden zuviel Zeit verlieren. Die Fregatte konnte uns den ganzen Weg nach Nantucket jagen oder uns auf Grund laufen lassen. «Er drehte sich zu Graves um.»Lassen Sie die Buggeschutze klarmachen. Laden, aber nicht ausrennen. «Er fa?te ihn am Unterarm, da er sah, wie beunruhigt Graves blickte.»Los, Mann! Sonst ist der Franzose zum Grog an Bord!»

Manner trampelten wild auf ihre Stationen, einige verhielten, um uber die Wanten nach dem anderen Schiff auszuschauen, das absichtsvoll auf Backbord zuhielt. Es war jetzt schon viel naher, aber in der aufspruhenden Gischt konnte man seinen Bug kaum erkennen. Nur die geblahten Gro?- und Topsegel lie?en erkennen, da? sein Kapitan auf eine Schlacht brannte.»Fertig!«Bolitho stemmte die Hande in die Huften, als er zu dem schlagenden Stander hinaufsah.»Klar am Achterdeck!»

«Ruder legen!«Er fuhlte, wie das Deck unter ihm bockte, und uberlegte sich, wie die Sparrow wohl dem Feind vorkommen mochte. Floh sie, oder machte sie sich zum Gefecht fertig? Er wurde fast zu Boden gerissen, als sich das Schiff durch die Gewalt der Segel und des Ruders noch weiter auf die Seite legte.

«Ruder ist gelegt, Sir!«Buckle warf sein ganzes Gewicht mit in das Steuerrad.

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