Выбери любимый жанр

Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See - Kent Alexander - Страница 73


Перейти на страницу:
Изменить размер шрифта:

73

«Ja«, gab Bolitho zu,»es ist ziemlich dasselbe.»

Le Chaumareys lachelte.»Aber dann, mein ungestumer Freund, durfen wir beide nicht gegeneinander kampfen! Wir sind einander zu ahnlich. In der einen Minute braucht man uns, in der nachsten wirft man uns weg.»

Kalt erwiderte Bolitho:»Ihre Aktionen haben viele Menschenleben gekostet. Waren wir nicht gekommen, so ware die ganze Besatzung von Pendang Bay umgebracht worden; das wissen Sie ganz genau. Eine spanische Fregatte wurde vernichtet, um uns aufzuhalten, nur damit dieser sogenannte Furst Muljadi seiner Seerauberei einen Anstrich von Legalitat geben und als offizieller Verbundeter Frankreichs standig den Frieden bedrohen kann.»

Le Chaumareys zog die Brauen hoch.»Gut gesprochen. Aber an der Vernichtung der Nervion hatte ich keinen Anteil. «Er hob seine machtige Faust.»Gehort habe ich naturlich davon. Ich hore vieles, was mir nicht gefallt. Deswegen habe ich den spanischen Kommandanten hergeholt, um mit ihm uber die Sicherheit seiner Garnison zu verhandeln. Er war immer noch der Reprasentant seines Konigs und hatte Vereinbarungen treffen konnen, die Muljadi gewisse Rechte in Pendang Bay gegeben hatten — wenn Sie nicht dazwischengekommen waren. «Jetzt wurde er sehr ernst.»Ich wu?te nicht, da? im selben Moment, als ich mit ihm die Bay verlassen hatte, ein Angriff auf den Stutzpunkt begann. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort als franzosischer Offizier.»

«Und ich nehme es an. «Bolitho versuchte, ruhig zu bleiben, aber das Blut prickelte ihm in den Adern wie Eiswasser. Genau wie er es sich gedacht hatte: ein fertiger, ausgeklugelter Plan, der vielleicht schon in Europa begonnen hatte, in Paris und London, in Madrid sogar, und der beinahe geklappt hatte. Wenn er sich nicht entschieden hatte, die wenigen Uberlebenden der Nervion und seine Undine nach Pendang Bay zu segeln, und wenn Puigserver nicht ebenfalls dorthin gelangt ware, so ware die Sache erledigt gewesen, und Le Chaumareys ware bereits nach getaner Arbeit — und gut getaner Arbeit — auf dem Weg in seine Heimat.

«Ich bin gekommen, um den Kommandanten zu seinen Landsleuten zuruckzubringen«, sagte er, und seine Stimme klang ihm selbst fremd.»Don Luis Puigserver, der Reprasentant des Konigs von Spanien, erwartet seine Ruckkehr. «Seine Stimme wurde scharfer.»Ist Colonel Pastor uberhaupt noch am Leben? Oder gehort auch sein Tod zu den Tatsachen, die Sie wissen, aber nicht billigen?»

Le Chaumareys erhob sich und ging schweren Schrittes zum Heckfenster.»Er ist hier, als Gefangener Muljadis. In der Ruine dort druben. Muljadi wird nie gestatten, da? Sie ihn mitnehmen, tot oder lebendig. Solange Pastor hier ist, haben Muljadis Forderungen den Anschein der Legalitat. Mit Pastor hat er einen klaren Beweis dafur in der Hand, da? England sein Wort nicht halten und die Rechte der Spanier nicht schutzen kann. Sie meinen, das sei unglaubwurdig? Zeit und Entfernung konnen aus jeder Wahrheit eine Farce machen.»

«Aber warum sollte Muljadi dann Angst haben, mit mir zu sprechen?«Der Franzose wandte sich bei diesen Worten vom Fenster ab; sein Gesicht war tief gefurcht und grimmig.»Ich sollte meinen«, fuhr Bolitho fort,»es wurde ihm eher daran liegen, mir seine Macht zu demonstrieren.»

Le Chaumareys durchquerte die Kajute; unter seinem Gewicht knarrten die Decksplanken. Er blieb bei Bolithos Sessel stehen und sah ihm starr in die Augen.»Muljadi und Angst? Nein, ich habe Angst, und zwar um Sie, Bolitho. Hier drau?en, an Bord meiner Argus, bin ich Muljadis Arm, seine Waffe. Fur ihn bin ich nicht blo? ein Seekapitan, sondern ein Symbol: der Mann, der seine Plane in die Wirklichkeit umsetzen kann. Aber au?erhalb dieser Planken kann ich fur Ihre Sicherheit nicht garantieren, und das ist bitterer Ernst. «Er zogerte.»Aber ich verschwende meine Zeit, wie ich sehe. Sie sind also immer noch entschlossen?»

Bolitho lachelte grimmig.»Ja.»

«Ich habe viele Englander getroffen, in Krieg und Frieden. Manche mochte ich, andere konnte ich nicht ausstehen. Sie bewundere ich. «Er lachelte trube.»Sie sind ein Narr, aber tapfer. So einen Mann kann ich bewundern.»

Er lautete eine Glocke und deutete auf die Tafel.»Und Sie wollen wirklich nichts essen?»

Bolitho griff nach seinem Hut und erwiderte:»Wenn es so ist, wie Sie sagen, ware es pure Verschwendung, oder?«Er mu?te dabei lacheln, obwohl er kaum klar denken konnte.»Und wenn nicht — nun, dann mu? ich mich eben in Zukunft weiter mit Salzspeck begnugen.»

Ein gro?er, schlanker, dunnhaariger Offizier trat in die Kajute, und Le Chaumareys sagte etwas in geschwindem Franzosisch. Dann nahm er seinen Hut und erklarte:»Mein Erster Leutnant. Ich habe es mir anders uberlegt, ich komme mit Ihnen. «Er hob die Schultern.»Ob aus purer Neugier oder um meine Voraussage bestatigt zu sehen — das wei? ich nicht. Aber ohne mich sind Sie ein toter Mann.»

Als sie aufs Achterdeck kamen, lag schon ein Boot langsseits, und auf den Decksgangen drangten sich stumme Zuschauer. Sollen sie es sich ruhig ansehen, dachte Bolitho grimmig: eine Fahrt ohne Ruckkehr, wenn er sich verrechnet hatte.

Le Chaumareys fa?te ihn beim Arm.»Horen Sie zu, denn ich bin alter und wohl etwas weiser als Sie. Ich kann Sie jetzt auf Ihr Schiff zuruckbringen lassen. Es ware keine Schande fur Sie. In einem Jahr ist die ganze Geschichte vergessen. Uberlassen Sie die Politik denen, die sich jeden Tag die Finger damit beschmutzen, ohne da? es ihnen etwas ausmacht.»

Bolitho schuttelte den Kopf.»Wurden Sie das an meiner Stelle tun?«Er zwang sich ein Lacheln ab.»Ihr Gesicht sagt mir, was ich wissen wollte.»

Le Chaumareys nickte seinen Offizieren zu und schritt zum Fallreep. Auf dem Geschutzdeck bemerkte Bolitho die frischen Reparaturstellen an Planken und Tauwerk: die Spuren jenes Gefechts mit der Undine, das er damals schon fast verlorengegeben hatte. Ein seltsames Gefuhl, so neben dem Kapitan der Argus zu gehen. Sie waren mehr wie Landsleute als wie Gegner, die einander noch vor so kurzer Zeit hatten vernichten wollen. Aber wenn sie nach diesem Erlebnis noch einmal aneinandergerieten, dann gab es keinen Waffenstillstand mehr.

Stetig zog das Boot uber das wirbelnde Wasser, mit Kurs auf die Pier unterhalb der Festung. Die ganze Zeit lie?en die franzosischen Matrosen die Augen nicht von Bolitho. Aus Neugier — oder weil sie hier einem Feind ins Gesicht sehen konnten, ohne zu kampfen?

Nur einmal wahrend der kurzen Uberfahrt sagte Le Chaumareys etwas:»Verlieren Sie Muljadi gegenuber nicht Ihre Selbstbeherrschung! Ein Wink von ihm, und Sie sind in Ketten. Mitleid kennt er nicht.»

«Und wie ist Ihre Situation?»

Der Franzose lachelte bitter.»Mich braucht er, m'sieur.»

Als sie an der Pier anlegten, sah er aufs neue den Ha?, der ihm schon fruher aufgefallen war. Inmitten einer Eskorte von Franzosen mu?te er sich beeilen, die steile Schrage zur Festung hinaufzukommen, denn von allen Seite horte er Fluche und wutendes Geschrei; kein Zweifel, ohne die massive Prasenz ihres Kapitans waren sogar die franzosischen Matrosen tatlich angegriffen worden.

Zu ebener Erde war die Festung nicht viel mehr als eine leere Hulse. Im Hof lagen Binsen und Lumpen herum, die den immer zahlreicher werdenden Anhangern Muljadis als Schlaflager dienten. Oben auf der Brustwehr, unter dem blauen Himmel, sah man die Geschutze: alt, aber gro?kalibrig, und neben jedem ein Haufen Kugeln; lange Taue baumelten liederlich in den Hof hinunter, daneben standen primitive Korbe, vermutlich zum Hinaufziehen von Nachschub an Munition.

Roh behauene Stufen. Die Sonne brannte ihm auf die Schultern, doch als sie plotzlich in den Schatten traten, spurte er feuchte Kalte am ganzen Leib.

«Warten Sie hier drin«, knurrte Le Chaumareys. Er fuhrte Bolitho in einen Raum mit steinernen Wanden, nicht gro?er als ein Kabelgatt, und schritt zu einer eisenbeschlagenen Tur am anderen Ende. Zwei schwerbewaffnete Eingeborene bewachten sie und glotzten die Franzosen an, als hofften sie auf einen Kampf. Aber Le Chaumareys drangte durch sie hindurch wie ein Dreidecker, der durch die Gefechtslinie bricht. Entweder fuhlte er sich vollkommen sicher, oder es war lange geubter Bluff — Bolitho wu?te es nicht.

73
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело