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Feind in Sicht: Kommandant Bolithos Zweikampf im Atlantik - Kent Alexander - Страница 55


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Pascoe blickte wieder zu ihm auf.»Haben Sie Befehle fur Mr. Lang, Sir?»

Er sah sich nach Fox um, als der kleine Artilleriemaat sich aufrichtete und schrie:»Zwei Treffer, Jungs! Das wird die Froschfresser was lehren.»

Bolitho sagte ruhig:»Er soll mich auf dem laufenden halten. «Er blickte Pascoe nach, der schon wieder zurucklief, und fugte hinzu:»Wenn der Kommodore nicht sehr bald mit seinem Angriff beginnt, Mr. Quince, furchte ich, da? er zu spat kommen wird. «Er deutete auf das nachstgelegene Schiff, wo Matrosen bereits aufenterten und auf die Rahen ausschwarmten.»Der da hat schon die Nerven verloren. Wenn der Kommodore erst in ein oder zwei Stunden eintrifft, wird er uns tot vorfinden und die Schiffe werden verschwunden sein.»

Quince nickte duster.»Vielleicht ist er aufgehalten worden, Sir.»

Bolitho beobachtete, wie der Qualm uber den Rand der Klippen abzog. Der Wind wehte frisch und stetig. Es gab keine Entschuldigung dafur, da? ihre Schiffe nicht wie versprochen angriffen.

Er sagte knapp:»Lassen Sie weiter feuern. Und sagen Sie Mr. Fox, er soll sich mit dieser verdammten Esse beeilen. «Dann ging er angestrengt nachdenkend auf die Zelte zu.

XII Mr. Selby

Fox, der Artilleriemaat, hielt Wort: er bewirkte Wunder mit der primitiven Esse. Dank reichlich ausgestreutem Pulver und durrem Ginster brannte bald sein Feuer, er kauerte abwartend vor der eisernen Klappe und nickte befriedigt, ehe er zuruckrannte, um seine Leute zu uberwachen.

Bolitho blinzelte in die Sonne, die jetzt blendend uber dem spitzen Berg stand. Dann ging er zum Rand der Klippe, um die unten verankerten Schiffe zu beobachten. An die Stelle der ersten Panik waren jetzt geordnete Vorbereitungen zum Auslaufen getreten, aber er vermutete, da? alle Schiffe so fest und grundlich miteinander vertaut waren, da? es mindestens noch eine halbe Stunde dauern wurde.

«Ich gehe zu Mr. Lang«, verkundete er knapp.»Melden Sie mir, wenn die Kugeln gluhen. «Von Allday begleitet, wendete er sich ab und ging hastig auf die Fahrspur zu. Er war von der grell leuchtenden leeren See benommen und spurte, wie Verzweiflung in ihm aufstieg.

Lang und seine Leute waren um die schmale Stra?e ausgeschwarmt, hinter Felsbrocken Deckung suchend, die Musketen auf die Biegung gerichtet, die hinter dem Berghang verschwand, von wo der Angriff zu erwarten war.

Lang erblickte Bolitho und richtete sich hastig auf.»Wir haben die Soldaten aus der Sicht verloren, Sir. Aber sie mussen jetzt jeden Augenblick um die Biegung auftauchen.»

Bolitho winkte Carlyon zu sich.»Sagen Sie Mr. Quince, er soll sofort zwanzig weitere Leute herschicken.»

Zu Lang fuhr er fort:»Wir konnen die Stra?e eine Weile halten, vorausgesetzt, da? die Soldaten uns nicht in den Rucken fallen konnen. «Er dachte laut, versuchte, sich den Abhang und das Gelande dahinter so vorzustellen, wie erprobte Landkampfer es sehen wurden. Es erschien unglaublich, da? so viele Truppen an einen solchen Ort geschafft werden konnten; falls Lequiller sie hergebracht hatte, waren seine Absichten noch schwerer zu durchschauen.

Als weitere bewaffnete Matrosen keuchend eintrafen, rief er laut:»Auf dem Abhang ausschwarmen! Nicht schie?en, ehe ich den Befehl gebe!»

Lang trat unruhig von einem Bein auf das andere.»Schon etwas von dem Geschwader zu entdecken, Sir?«Bolitho schuttelte den Kopf.»Noch nicht. «Er beobachtete, wie die Matrosen sich auf dem Abhang uber der

Stra?e verteilten, bemerkte ihre erschopften Gesichter und ihre beunruhigten Blicke, die sie auf das Meer richteten. Sie wurden ihre aussichtslose Lage begreifen, ohne da? sie ihnen erklart wurde. Sie hatten keine Verpflegung mehr, und bald mu?te die Sonne hoch uber ihnen stehen und ihnen die letzte Widerstandskraft und allen Kampfwillen rauben.

Dann horte er ein neues Gerausch: das stetige Stampfen von Fu?en auf rauhem Boden, das wie ein Trommelwirbel klang.

Die ersten Soldaten erschienen um die Biegung der Stra?e, und auf einen lauten Befehl hielten sie weniger als hundert Schritte von den nachsten Matrosen an.

Ein Fu? rutschte auf Geroll aus, und Pascoe tauchte an Bolithos Seite auf. Keuchend stie? er aus:»Mr. Quince la?t melden, da? die erste Kugel gluht und feuerbereit ist, Sir.»

Er sah auf die regungslos angetretenen Soldaten und fugte mit belegter Stimme hinzu:»Die Franzosen!»

Bolitho hob sein Glas und studierte ein paar Sekunden lang die stumm wartenden Soldaten.»Nur die Uniformen sind franzosisch, Mr. Pascoe. «Durch sein kleines Glas konnte er erkennen, da? die Soldaten nach ihrem Gewaltmarsch vor Erschopfung schwankten, bemerkte ihre dunkle Hautfarbe und die Achtlosigkeit, mit der sie ihre Musketen hielten.»Franzosische Infanteristen wurden sich nicht so undiszipliniert verhalten. «Schroff fugte er hinzu:»Sagen Sie Mr. Quince, er soll sofort das Feuer auf das zweite Schiff eroffnen. Er wird wissen, was er zu tun hat.»

Der Junge zogerte noch, den Blick auf die Soldaten gerichtet.»Wollen Sie denn hier bleiben, Sir?»

Bolitho schob das Glas mit einer heftigen Bewegung in die Tasche.»Geh! Wir haben keine Zeit zum Schwatzen!«Als der Junge sich abwendete, fugte er hinzu:»Fur uns steht alles gut, vorausgesetzt, da? ihr das Schiff trefft.»

Lang sagte beunruhigt:»Soldaten von der Nachhut klettern den Abhang herauf, Sir.»

Bolitho nickte.»Befehlen Sie Feuerbereitschaft!«Er zog seinen Sabel und lehnte die Klinge gegen die Schulter.»Sie werden einen Sturmangriff versuchen, Mr. Lang. Behalten Sie also klaren Kopf.»

Hinter der Biegung schrillte eine Pfeife, und die erste Reihe der Soldaten setzte sich zielstrebig auf die schmalste Stelle zu in Trab.

Dort hatte ein Steinschlag eine tiefe Kluft in den Abhang gerissen, die steil zum Meer abfiel.

«Ziel nehmen!«Bolitho hob den Sabel hoch uber den Kopf. Er spurte, wie ihm der Schwei? uber die Brust rann und da? seine Lippen trocken wie Pergament waren.»Feuer!»

Vierzig Musketenschusse zerrissen in einer unregelma?igen Salve die Stille. Die Schusse kamen von uberallher, wo die Matrosen eine sparliche Deckung gefunden hatten. Als sich der Pulverrauch verzog, sah Bolitho fallende und taumelnde Soldaten, manche sturzten uber die Klippe au?er Sicht.

«Laden!«Er versuchte, seiner Stimme einen festen Klang zu geben, weil er wu?te, da? das geringste Anzeichen von Furcht ihren schwachen Widerstand in wilde Flucht verwandeln wurde. Ein Teil der Soldaten ging weiter vor, doch als sie ihre gefallenen Kameraden erreichten, zogerten sie und hielten dann inne, um niederzuknien und blindlings in Richtung des Abhangs zu feuern. Kugeln schwirrten kreuz und quer; als weitere Soldaten um die Biegung auftauchten, rief Bolitho wieder:»Ziel nehmen! Feuer!»

Die Salve erfolgte diesmal noch unregelma?iger, denn manchen war es in ihren verkrampften Stellungen noch nicht gelungen, neu zu laden. Doch als die Kugeln in die Reihen der dicht gedrangten Soldaten fegten, war das mehr als genug. Schie?end machten sie kehrt und liefen uber ein Dutzend Tote und Verwundete auf der Stra?e zuruck. Andere waren spurlos in der wartenden See unten verschwunden.

Ein dumpfer Knall rollte uber den Berghang, und Bolitho sagte:»Hoffentlich wei? Fox noch die richtige Distanz, Mr. Lang.»

Eine Musketenkugel schwirrte an seinem Gesicht vorbei, er warf sich hastig hinter einen Felsen in Deckung, als weitere Geschosse vorn Abhang fast unmittelbar uber der Stra?e rings um ihn einschlugen.

«Scharfschutzen!«Er beschattete die Augen gegen das grelle Licht und sah einzelne Gestalten uber den Kamm sturmen. Einige sturzten und blieben regungslos liegen, als die Matrosen das Feuer so schnell sie nachladen konnten erwiderten.

Er packte den Leutnant an der Schulter.»Halten Sie hier die Stellung. Ich sehe nach, wie es bei den Geschutzen steht. «Er bemerkte Langs kraftloses Nicken.»Und lassen Sie Ihre Leute in Deckung, gleichgultig, was der Feind unternimmt. «Er drehte sich um und rannte uber den Abhang davon. Das Gewehrfeuer und die Schreie der Kampfenden drangen ihm in die Ohren, bis er die Anhohe erreicht hatte, die den Larm wie durch einen Vorhang abschnitt.

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