Выбери любимый жанр

Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 29


Перейти на страницу:
Изменить размер шрифта:

29

«Die Flotte hat ihre Methoden, und ich habe meine«, erwiderte dieser mit einem nachdenklichen Blick auf den hochragenden Gibraltarfelsen. Dann wandte er sich Inch zu.»Und jetzt, Commander, wenn Sie uns allein lassen wollten — ich habe mit Captain Bolitho etwas zu besprechen.»

«Essen Sie heute mit mir, Inch«, sagte Bolitho,»auf dem Flaggschiff. «Auch er grinste jetzt, um die Bewegung zu verbergen, die ihn bei Inchs plotzlichem Auftauchen uberkommen hatte.»Vielleicht geht's dann schneller mit Ihrer nachsten Beforderung.»

Er sah noch, wie Inch sich freute, als er eilig zu seinem Leutnant hinuberging — wahrscheinlich wurde er diesem zum soundsovielten Mal alte Geschichten zur Erbauung erzahlen.

«Mit dem war vermutlich als Offizier nicht viel los, bis Sie ihn in die Finger bekamen«, bemerkte Draffen.

«Er hat sich schwergetan«, erwiderte Bolitho;»aber ich habe nie einen Mann getroffen, der so loyal war und in mancher Hinsicht so viel Gluck hatte. Wenn wir Feindberuhrung bekommen, Sir, dann rate ich Ihnen, halten Sie sich dicht bei Inch. Der hat den Trick raus, am Leben zu bleiben, wenn alle um ihn fallen und das Schiff in Stucke geht.»

Draffen nickte ernsthaft.»Ich will daran denken. «Dann fuhr er munterer fort:»Wenn alles klargeht, setzt Ihr Geschwader morgen abend Segel. Die Werfer sto?en spater zu Ihnen. Die Einzelheiten kann Ihnen der Admiral ausfuhrlicher erklaren als ich. «Anscheinend war er zu einer Entscheidung gelangt.»Ich habe mir die Muhe gemacht, Ihre Personalakte zu studieren, Bolitho. Zu dem Unternehmen, das wir vorhaben, brauchen wir allerhand Initiative und Findigkeit. Vielleicht wird man die Dienstvorschriften der Admiralitat ein bi?chen den Umstanden entsprechend abwandeln mussen. Ich wei?, da? Ihnen solche Methoden nicht unbekannt sind. Ich habe die Erfahrung gemacht«, schlo? er mit trockenem Lacheln,»da? man im Kriege Manner braucht, die eigene Ideen haben. Starre, feste Regeln taugen dabei nichts.»

Auf einmal fiel Bolitho wieder ein, was Broughton damals, als er der Zeus die Verfolgung des Franzosen hatte freigeben sollen, fur ein Gesicht gemacht hatte. Und sein Gefechtsplan, seine Vorliebe fur Plane uberhaupt, sein offenkundiges Mi?trauen gegen alles Unerprobte, was nach unorthodoxen Methoden roch.

«Ich hoffe nur«, erwiderte er,»da? wir nicht zu spat kommen und die Franzosen die Verteidigungsanlagen von Djafou nicht schon verstarkt haben.»

Draffen sah sich rasch um und antwortete dann:»Ich habe in dieser Gegend einen gewissen Einflu? oder Verbindungen, wenn Sie wollen, und es ist nicht meine Absicht, da? Sie sich ausschlie?lich auf Ihr Gluck und Ihre personliche Tapferkeit verlassen sollen. Ich kenne die algerische Kuste gut, auch die Menschen dort — gro?tenteils Halsabschneider, denen absolut nicht zu trauen ist. «Wieder lachelte er.»Aber wir werden sehen, da? wir sie fur unsere Zwecke gebrauchen und das Beste daraus machen, nach dem alten Sprichwort: Wenn man nicht haben kann, was einem gefallt, dann mu? einem eben gefallen, was man hat.»

Er hielt Bolitho die Hand hin.»Ich mu? jetzt gehen und mit ein paar Leuten an Land sprechen. Bestimmt sehen wir uns sehr bald wieder.»

Er kletterte in sein Boot hinunter, und Bolitho trat an die Schanz zu Inch.

«Ein merkwurdiger Mann, Sir«, sagte dieser.»Sehr undurchsichtig.»

«Glaube ich auch. Immerhin hat er anscheinend ziemlich viel zu sagen.»

Inch seufzte und schuttelte den Kopf.»Vorhin hat er mir von der Gegend erzahlt, wo wir hinsegeln. Er scheint dort recht gut Bescheid zu wissen. Aber meiner Ansicht nach ist da kaum was zu holen.»

Nachdenklich nickte Bolitho. Handel, ja — aber was fur einen Handel konnte man in einem so gottverlassenen Nest wie Djafou treiben? Und wo war eine Verbindung zur Karibik und Draffens Bekanntschaft mit Hugh?

«Ich mu? wieder an Bord«, sagte er.»Wir reden beim Dinner noch daruber. Aber Sie werden keine bekannten Gesichter antreffen, furchte ich.»

«Au?er Allday, Sir«, grinste Inch.»Ohne den kann ich mir Sie uberhaupt nicht vorstellen.»

Bolitho schlug ihm auf die knochige Schulter.»Ich mich auch nicht!»

Spater, allein in seiner Kajute, knopfte Bolitho sein Hemd auf, spielte mit dem Medaillon und starrte blicklos durch das offene Heckfenster. Inch wurde nie ermessen, wieviel ihm dieses Wiedersehen bedeutet hatte: es war wie dieses Medaillon etwas, woran man sich festhalten konnte, etwas Vertrautes. Einer von seinen alten Hyperianern.

Es klopfte; nervos trat Calvert ein, einen Sto? Papiere wie zum Schutz vor der Brust.

Bolitho lachelte.»Setzen Sie sich. Ich werde sie gleich unterschreiben, und Sie konnen sie noch vor Sonnenuntergang an das Geschwader verteilen.»

Calvert konnte seine Erleichterung nicht verbergen, als sich Bolitho an den Tisch setzte und zur Feder griff. Dadurch blieb es ihm erspart, Broughton gegenubertreten zu mussen, wenn dieser wieder an Bord kam.

Sein Auge fiel auf Bolithos Degen, der noch auf der Sitzbank lag, wo Bolitho ihn nach seiner Ruckkehr von der Hekla hingelegt hatte. Er verga? alle Vorsicht und rief:» Oh, Sir — darf ich mir diese Waffe naher ansehen?»

Uberrascht wandte sich Bolitho ihm zu. Es sah Calvert gar nicht ahnlich, mehr von sich zu geben als gemurmelte Entschuldigungen. Seine Augen funkelten tatsachlich vor eifrigem Interesse.

«Aber bitte, Mr. Calvert. «Er lehnte sich zuruck und sah zu, wie der Leutnant die alte Klinge aus der Scheide zog und sie in Kinnhohe vor sich hielt.»Sind Sie Fechter wie Sir Lucius?»

Calvert gab keine direkte Antwort. Er lie? die Finger uber den alten, schwarzangelaufenen Griff gleiten und sagte:»Wunderbares Equili-bre, Sir. Wunderbar. «Schuchtern blickte er zu Bolitho auf.»Ich habe ein Auge dafur, Sir.»

«So? Dann passen Sie auf, da? Sie Ihr Auge im Zaum halten, Mr. Calvert. Es konnte Sie sonst in erhebliche Schwierigkeiten bringen.»

Calvert schob die Klinge ein und war auf einmal wieder wie immer.»Vielen Dank, Sir, da? ich ihn in die Hand nehmen durfte.»

Bolitho schob ihm die Papiere hin und sagte bedeutsam:»Und versuchen Sie, in Ihrem Dienst etwas sorgfaltiger zu sein. Mancher Offizier wurde einen Arm dafur geben, Ihre Stelle zu haben. Also machen Sie guten Gebrauch davon.»

Unter Stammeln und verlegenem Lacheln machte sich Calvert davon. Seufzend stand Bolitho auf. Da kam Allday herein und sah sofort den Degen. Er nahm ihn und steckte ihn in seine Halterung an der Schottwand.»Also war Mr. Calvert hier?«fragte er.

Bolitho mu?te uber Alldays Neugier lacheln.»Stimmt. Der Degen schien ihn sehr zu interessieren.»

Nachdenklich betrachtete Allday die Waffe.»Kann ich mir vorstellen. Gestern habe ich gesehen, wie er den Midshipmen was zeigte. Sie steckten' ne Kerze an, Drury, der Jungste, hielt sie hoch, und Mr. Calvert hieb mit seinem Degen die Flamme ab.»

Bolitho fuhr herum.»So ein verdammter Blodsinn!»

Allday zuckte die Schultern.»Keine Angst, Captain. Der Hieb ging dicht unter der Flamme durch den Docht, die Klinge beruhrte die Kerze uberhaupt nicht. «Er rausperte sich gerauschvoll.»Auf den werden Sie aufpassen mussen, Captain.»

Bolitho sah ihn uberrascht an.»Tatsachlich, Allday. Das werde ich.»

Joe Partridge, der Master, tippte an seinen zerbeulten Hut, als Bolitho unter der Kampanje hervorkam, und meldete:»Stetiger Wind, Sir. Kurs Sudost zu Ost liegt an.«»Recht so.»

Bolitho nickte dem Offizier der Wache zu, ging zur Luvseite hinuber und fullte sich die Lungen mit der kuhlen Abendluft. Das Geschwader war in der gnadenlosen Nachmittagssonne in See gegangen und hatte sich dank einer ermutigenden nordwestlichen Brise zu einer geschlossenen Linie formiert. Jedes Schiff hielt eisern seine vorgeschriebene Station, und die Signaltatigkeit blieb auf ein Minimum beschrankt.

Viele Teleskope mu?ten ihnen von der spanischen Kuste her gefolgt sein, und es wurde allerlei Spekulationen uber ihren Bestimmungsort geben. Unwahrscheinlich, da? der Feind einem so kleinen Verband viel Wichtigkeit beimessen wurde, aber es hatte keinen Sinn, es darauf ankommen zu lassen. Waren sie erst einmal klar von der Kuste, dann konnte beinahe jedes entgegenkommende Schiff ein Gegner sein, das wu?ten alle Kommandanten. Selbst Neutrale, und von denen gab es herzlich wenig, mu?ten als gefahrlich betrachtet werden, da sie den Gegner uber Position und Kurs des Geschwaders informieren konnten.

29
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело