Выбери любимый жанр

Die Seemannsbraut: Sir Richard und die Ehre der Bolithos - Kent Alexander - Страница 69


Перейти на страницу:
Изменить размер шрифта:

69

Minchin, den Nachhall der Detonation noch im Ohr, raffte sich vom Boden auf. Einige Ratten rannten an den Toten vorbei hinaus. Er schuttelte den Kopf und versuchte klar zu denken. Als er an Blachford vorbeistolperte, fragte der:»Wohin wollen Sie?»

«In mein Krankenrevier. Alles, was mir in dieser verdammten Welt gehort, ist dort.»

«Um Himmels willen, sagen Sie mir, was los ist, Mann!»

Minchin stutzte sich ab, als das Deck erneut ins Zittern geriet. Das Pumpen hatten schlie?lich aufgehort. Er schrie wutend:»Wir sinken! Aber ich bleibe nicht hier unten und ersaufe!»

Blachford schaute sich um. Falls ich dies uberlebe. Dann ri? er sich zusammen.»Seht zu, da? wir die Verwundeten an Deck schaffen.»

Die Gehilfen nickten, aber ihre Augen wanderten zum Aufstieg. Hyperion sank! Ihr Leben, ihr Schiff, ihr Zuhause. Das konnte doch nicht wahr sein! Schuhe klapperten auf der Leiter. Dacie, der einaugige Bootsmannsgehilfe, spahte zu ihnen herunter.

«Kommen Sie bitte herauf, Sir Piers. Das Deck ist ein blutiges Trummerfeld.»

«Und was wird aus den Verwundeten hier?»

Dacie packte das Gelander und rieb sich sein verbliebenes Auge. Er wollte laufen, weglaufen, immer weiter laufen. Aber sein ganzes Leben lang hatte man ihn gedrillt zu bleiben und zu gehorchen.

«Ich sage es weiter, Sir Piers. «Weg war er.

Blachford nahm seine Tasche und eilte zur Leiter. Nach den ersten Stufen fuhlte er den Unterschied in der Schraglage. Zum erstenmal beschlich ihn Furcht.

Jetzt begriff er auch Minchins Zorn.

Sie sanken.

Leutnant Stephen Jenour hielt Bolithos Arm fest, auch nachdem er ihn vom Deck hochgezogen hatte. Vor Schreck und Erleichterung war er unfahig, sich zusammenhangend auszudrucken.»Gott sei Dank, o Gott sei Dank!»

Bolitho sagte:»Nehmen Sie sich zusammen, Stephen. «Sein Blick glitt uber das Achterdeck und dann nach vorn; er erfa?te das furchtbare Ausma? der Zerstorung. Kein Wunder, da? Jenour dem volligen Zusammenbruch nahe war. Wahrscheinlich hatte er sich eingebildet, er ware der einzige Uberlebende hier oben.

Das Schiff machte den Eindruck, als hatte man es abgetakelt und entblo?t, damit keiner seiner Schaden verborgen blieb. Der Kreuzmast war dahin, die Vormaststenge wie von einer Riesenaxt abgehackt. Die gro?en Spieren trieben mit anderen Wrackteilen langsseits: Rahen, Tauwerk und Menschen. Letztere hingen in den Trummern der Takelage wie sterbende Fische.

Jenour keuchte:»Der Erste Leutnant, Sir Richard!«Er versuchte hinzudeuten, aber seine Hand zitterte derma?en, da? er beinahe fiel.

Bolitho verga? seine eigenen Sorgen, als er uber die zersplitterte Treppe aufs Batteriedeck hinuntereilte. Die umgekippten Geschutze waren verlassen, die Manner tot oder verwundet um sie herum verstreut. Oder sie krochen blindlings zum nachsten Niedergang, um sich zu verstecken. Parris lag unter einem Achtzehnpfunder. Seine Augen starrten in den Himmel, bis er Bolitho sah.

Bolitho kniete sich neben ihn. Zu Jenour sagte er:»Schickt nach dem Chirurgen. «Er hielt ihn am Rock fest.»Und, Stephen, gehen — nicht rennen! Denken Sie daran, die Uberlebenden setzen all ihr Vertrauen in uns.»

Parris hob die Hand, um ihn zu beruhren. Durch die Zahne stohnte er:»Gott, war das schlimm. «Er versuchte, die Schultern zu bewegen.»Was ist mit der San Mateo?»

Bolitho schuttelte den Kopf.»Sie ist fort. Es hatte fur sie keinen Sinn, den Kampf hiernach fortzusetzen.»

Parris seufzte tief.»Ein Sieg also. «Dann sah er Bolitho flehend an.»Mein Gesicht — ist es noch heil, Sir?»

Bolitho beruhigte ihn.»Es hat nicht einen Kratzer.»

Parris schien etwas beruhigt.»Aber ich habe kein Gefuhl in den Beinen.»

Bolitho musterte das umgefallene Geschutz. Das Rohr war, noch hei? vom Schie?en, uber Parris gesturzt, doch er fuhlte nichts. Auf der anderen Seite waren seine Schuhe zu sehen. Beide Beine mu?ten zerschmettert sein.

«Ich bleibe bei Ihnen, bis Hilfe kommt. «Er warf einen Blick uber das Trummerfeld ringsum. Nur der Vormast stand noch, die Vizeadmiralsflagge knatterte lustig uber den zerfetzten Segeln.

Wieder zitterte das Deck. Die Pumpen waren verstummt, wahrscheinlich verstopft oder beschadigt. Er mu?te der Wahrheit ins Auge sehen: Hyperion lag im Sterben, wahrend er hier wartete. Er schaute zu dem toten Fahnrich Mirrielees hinuber, dessen Korper vom Achterdeck hier herunter geschleudert worden war. Nur sechzehn Jahre alt. Ich war just so alt wie er, dachte Bolitho, als Hyperions Kiel zum erstenmal Salzwasser geschmeckt hat.

Er horte Stimmen und Getrampel und sah Seeleute vom langsseit liegenden spanischen Zweidecker zuruckkommen. Unter ihnen befand sich auch Keen, der einen Arm um Tojohns Schultern gelegt hatte und mit einem verbundenen Bein eilig auf ihn zuhinkte.

«Ich bin dort druben ein dutzendmal gestorben, Sir Richard. Ich. Ich dachte, Sie waren der Breitseite zum Opfer gefallen. «Er gewahrte Parris.»Wir sollten ihn wegbringen.»

Bolitho nahm ihn beim Arm.»Sie wissen Bescheid, Val, nicht wahr?»

Keen erwiderte:»Ja, ich wei?. Hyperion sinkt, und wir konnen nichts dagegen tun. «Vor Bolithos Kummer wandte er die Augen ab.»Auch wenn wir die Kanonen uber Bord werfen und das Schiff leichter machen, nutzt das nichts mehr. Die Zeit arbeitet gegen uns.»

Parris stohnte.

Bolitho, der bisher noch keinen Blick auf ihre spanische Prise geworfen hatte, fragte:»Ist uns der Spanier sicher?»

«Ja. Es ist die Asturias, achtzig Geschutze. Sie hat im Gefecht viel abbekommen wie die anderen auch, aber sie ist noch ganz nutzlich zum Ubermitteln von Signalen.»

Bolitho pochte der Kopf, die Ohren schmerzten ihn noch von der furchtbaren Breitseite.»Signalisiert an Benbow, die Prisen zu sichern und dem Feind mit allen noch seetuchtigen Schiffen zu folgen. Die Dons werden sicherlich den nachsten spanischen Hafen anlaufen — «, er starrte auf die blutigen Decks,»- und Freund und Feind sich selbst uberlassen.»

Keen stutzte sich fester auf seinen Bootssteurer.»Komm, Tojohns! Wir wollen die Uberlebenden mustern.»

Bolitho wandte sich an Jenour.»Gehen Sie nach unten und ubernehmen Sie die Gruppe des Bootsmanns. Schaffen Sie das?»

Jenour nickte und deutete auf Parris.»Und was wird mit ihm, Sir Richard?»

«Ich bleibe hier und warte auf den Chirurgen. «Er senkte die Stimme.»Ich furchte, er wird ihm beide Beine abnehmen mussen.»

Parris murmelte:»Tut mir leid, Sir Richard. «Keuchend holte er Luft, als ihn eine Welle des Schmerzes durchlief.»Ich hatte fruher zu Ihnen kommen sollen, als ich von Ihren Sorgen in London erfuhr. Ich hatte helfen konnen.»

Was redete er da? Bolitho beugte sich uber ihn und ergriff seine Hand. Aber waren es wirklich nur die wirren Worte eines Sterbenden?

Parris fuhr etwas kraftiger fort:»Ich hatte es offenbaren mussen. Aber ich wollte unbedingt ein neues Kommando, weil der Verlust meines ersten so sehr schmerzte.»

Vom Nachbarschiff kletterten noch mehr Leute heruber; Penhaligon, der Segelmeister, und seine Gehilfen traten aus der zerschlagenen Poop. Sie trugen den Chronometer der Hyperion, den gleichen, der ihr in all den Jahren gedient hatte. Nur mit halbem Ohr lauschte Bolitho Parris' Gestammel, er dachte vor allem an dieses Schiff, das er besser gekannt hatte als alle anderen. Hyperion hatte drei Admirale getragen, funfzehn Kommandanten und Tausende von Seeleuten. Abgesehen von ihrer Zeit als Hulk, hatte sie keinen gro?eren Feldzug ausgelassen.

Parris sagte:»Somervell wurde mir sehr lieb und teuer. Ich kampfte dagegen an, aber es war vergeblich.»

Bolitho sah ihn verstandnislos an. Zunachst begriff er nicht, was Parris meinte.»Sie und Somervell — hei?t das, Sie beide. «Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, und er war entsetzt uber seine bisherige Blindheit. Da war Catherines Abneigung gegen Parris gewesen — nicht etwa, weil er ein heilloser Schurzenjager war, wie Haven geglaubt hatte, sondern im Gegenteil: wegen seiner Affare mit ihrem Ehemann. >Es gab keine Liebe zwischen uns.< Er horte fast noch ihre Worte. Deswegen mu?te Parris auch sein erstes Kommando verlo ren haben, aber dieser Aspekt war von einer hoheren Stelle, die keinen Skandal wunschte, unterdruckt worden.

69
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело