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Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See - Kent Alexander - Страница 79


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Sie standen auf, so stumm und ernst, als seien sie sich eben erst ihrer Verantwortung bewu?t geworden. Und der Unausweichlichkeit ihrer Situation.

Als sie zur Tur hinausgingen, sagte Bolitho:»Einen Moment noch, Mr. Herrick.»

Und als sie in der schwankenden Kajute allein waren:»Ich hatte keine andere Wahl, Thomas.»

«Ich ware auch sehr enttauscht gewesen, wenn Sie einen Dienstjungeren genommen hatten, Sir«, lachelte Herrick.»Also reden wir nicht mehr daruber.»

Bolitho streckte ihm die Hand hin.»Also, dann Gott mit Ihnen, Thomas. Wenn ich die Lage falsch beurteilt habe oder der Feind uns uberlistet, rudern Sie sofort zuruck. Wenn ich» Belegen «signalisiere, geben Sie den Versuch sofort auf. Falls wir schon sterben mussen, will ich Sie bei mir haben.»

Herrick nahm mit festem Griff Bolithos Hand; seine blauen Augen blickten plotzlich betroffen.»Reden Sie doch nicht so, Sir! Das pa?t nicht zu Ihnen. Wir werden gewinnen, hier meine Hand darauf!»

Bolitho ging mit ihm zur Tur.

«Ich suche mir jetzt meine Leute aus, Sir«, sagte Herrick.

Bolitho nickte, und das Herz tat ihm weh.

«Ubernehmen Sie Ihr Kommando, Mr. Herrick. Der Zweite vertritt Sie von jetzt ab hier an Bord.»

Gemeinsam gingen sie nach oben an Deck, wo Herrick im Dunkel verschwand; Davy kam herbei und gru?te.

«Tut mir leid um Ihren Schoner«, sagte Bolitho.»Aber in letzter Zeit kann ich mir anscheinend nur noch selten aussuchen, was ich tun will.»

Davy zuckte die Schultern.»Spielt auch keine Rolle mehr, Sir«, entgegnete er.»Ich jedenfalls kann nicht weiter sehen als die nachsten zwei, drei Tage; und mir ist auch egal, was dann kommt.»

Wutend fa?te Bolitho ihn am Arm.»Es wird Ihnen noch leid tun, wenn Sie so daherreden! Es geht um das Schiff und um die Manner unter Ihrem Befehl, nicht um Ihre eigene Person. Wenn ein Mann erst glaubt, da? es kein Morgen fur ihn gibt, dann ist er schon so gut wie in eine Hangematte eingenaht, mit einer Kanonenkugel zu Fu?en. Glauben Sie an die Zukunft, denn die Manner, die von Ihnen abhangig sind, werden von Ihrem Gesicht ablesen, wie die Chancen stehen!«Er lie? ihn los und sagte in ruhigerem Ton:»Nun gehen Sie wieder an Ihren Dienst.»

Er begann, an Backbord auf und ab zu gehen; wie von selbst hoben sich seine Fu?e uber Ringbolzen und Decksbeschlage, obwohl er uberhaupt nicht hinsah. Seine Vorwurfe waren nicht an Davy, sondern an sich selbst gerichtet gewesen. Aber jetzt war nicht die Zeit fur Zweifel und Selbstvorwurfe. Jetzt mu?te er die Rolle leben, die er ubernommen, die er sich in einem Dutzend Schlachten verdient hatte.

«Boot ahoi!«ertonte es vom Decksgang, wo das Licht der Schiffslaternen auf den gefallten Musketen mit den aufgepflanzten Bajonetten glitzerte.

«Don Luis Puigserver wunscht an Bord zu kommen«, lautete die Antwort.

Davy hastete nach achtern.»Geht das in Ordnung, Sir?»

Bolitho war wieder vollkommen ruhig.»Ich habe ihn halb erwartet«, lachelte er.

Puigservers kraftvolle Gestalt erschien in der Fallreepspforte. Zielstrebig ging er auf Bolitho zu, um ihn zu begru?en.»Ich mu?te kommen, Capitan. Seit dem Untergang der Nervion fuhlte ich mich hier zugehorig. Und hier bleibe ich, bis diese Sache ausgestanden ist. «Er klopfte auf die silberbeschlagenen Pistolen unter seinem Rock.»Ich bin ein guter Schutze, Sir.»

«Ich konnte Ihnen befehlen, das Schiff zu verlassen, Senor

«Aber?«Puigserver legte den Kopf schrag.»Aber das werden Sie nicht tun. Ich habe eine schriftliche Erklarung uber meine Beweggrunde hinterlassen. Wenn wir die Schlacht uberleben, zerrei?e ich sie. Wenn nicht…«Den Rest lie? er ungesagt.

«Dann nehme ich Ihr Angebot mit Dank an, Senor.»

Puigserver ging zu den Netzen und blickte ins Dunkel, auf die schwankende Positionslaterne.»Wann wird der Schoner Segel setzen?»

«Vor Sonnenaufgang. Er mu? moglichst viel Zeit haben, um sich in die vorteilhafteste Ausgangsposition zu manovrieren.»

Wieder tat ihm das Herz weh bei dem Gedanken, da? Herrick seine schwimmende Pulverkammer direkt vor die Mundungen von Muljadis Kanonen segeln wurde.

«Ich verstehe. «Puigserver gahnte.»Dann gehe ich jetzt mit Ihren Offizieren von der Freiwache ein Glas Wein in der Messe trinken.»

Ein paar Stunden spater fuhlte Bolitho Alldays Hand auf seiner Schulter und erwachte. Er war in seiner Kajute uber der Seekarte eingeschlafen, den Kopf auf dem Arm.

Allday blickte ihn gespannt an.»Schoner hat Anker gelichtet,

Captain.»

Bolitho rieb sich die Augen. Dammerte schon der Morgen? Ein Schauer uberlief ihn.

«Mr. Pigsliver ist mit an Bord«, sagte Allday leise.

Bolitho starrte ihn an. Hatte er damit gerechnet? Hatte er gespurt, da? Puigserver diesen Entschlu? im selben Augenblick gefa?t hatte, als er seinen Plan entwickelte?

«Sind sie gut abgekommen?»

«Aye, Captain. «Allday reckte sich und gahnte.»Haben vor 'ner halben Stunde die Landspitze umrundet. «Bedachtig fugte er hinzu:»Gut fur Mr. Herrick, da? der Don mit dabei ist. Bestimmt.»

Bolitho sah ihn mi?trauisch an.»Sie haben davon gewu?t, nicht wahr?»

«Aye, Captain. Ich dachte, es ware am besten so.»

Bolitho nickte.»Schon moglich. «Er trat zum Fenster, als wolle er nachsehen, ob das blinkende Positionslicht noch da war.»Es ist immer schlecht, wenn man allein ist.»

Allday blickte zu dem schwarz angelaufenen Degen hin, der am Schott hing. Eine Sekunde lang dachte er an Bolithos fruheren Bootsmann, der bei den Saintes gefallen war, als er ihm den Rucken vor franzosischen Scharfschutzen deckte. Er, Allday, und der Captain hatten seit damals einen langen Weg miteinander hinter sich gebracht. Bald war vielleicht alles zu Ende. Er betrachtete Bolithos Schultern, der immer noch aus dem Heckfenster sah.

Aber Sie, Captain, werden nie allein sein, dachte er. Nicht, solange ich noch Atem habe.

XVII Bord an Bord

Die Hande auf der Achterdeckreling, musterte Bolitho prufend sein Schiff. In der Dunkelheit hoben sich die hellen Decksplanken bleich gegen die See vor dem Bug ab, und nur an der ungleichma?igen Linie des Kielwassers, der wirbelnden, vom Vordersteven ausgehenden Pfeilspitze, war zu erkennen, da? die Undine tatsachlich Fahrt machte.

Er versagte es sich, nach achtern zu gehen und bei dem abgeblendeten Kompa?licht nach seiner Uhr zu sehen. Seit seinem letzten Kontrollgang hatte sich nichts geandert; er wurde dadurch die Spannung nur vergro?ern.

Drei Tage waren vergangen, seit sie Pendang Bay verlassen hatten, und meistens hatten sie dank des gunstigen Windes gute Fahrt gemacht. Sie segelten in sicherer Entfernung von Land und hatten sogar die kleine, walfischformige Insel gemieden, falls Muljadi dort wieder ein Fahrzeug als Wache stationiert hatte.

Kurz vor dem letzten Sonnenuntergang hatten sie Herricks Schoner gesichtet, einen winzigen dunklen Span an der kupferfarbenen Kimm. Es sah fast so aus, als liege er beigedreht und erwarte die Undine an einem bestimmten Treffpunkt. Ein kurzer Austausch von Lichtsignalen, dann hatten die Schiffe einander in der Dunkelheit wieder verloren.

Bolitho fuhlte die kuhle feuchte Luft auf Gesicht und Hals und schauderte. Die Mittelwache war eben vorbei, und allenfalls in einer Stunde oder so war die erste Helligkeit am Himmel zu erwarten. Uber Nacht, wahrend alle Mann das Schiff gefechtsklar machten, hatten sich dichte Wolken zusammengezogen und die Sterne gleichsam weggewischt, so da? die Undine in eine schwarze Leere hineinzusegeln schien.

Er horte Mudge ruhelos bei den Finknetzen herumstapfen und sich die Hande warmreiben. Der Steuermann kam ihm ungewohnlich nachdenklich vor. Vielleicht plagte ihn sein Rheumatismus; oder er dachte ebenso wie Bolitho an Herrick dort drau?en, irgendwo an Backbord voraus.

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